Nach dem Meta-Konzern will nun auch LinkedIn mit den Daten seiner Nutzer*innen eigene KI-Systeme trainieren. Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit in NRW, Bettina Gayk, rät gemeinsam mit ihren Kolleg*innen in Bund und Ländern dringend dazu, dies aktiv zu unterbinden. Nutzer*innen sollten dem Vorgehen widersprechen – und zwar bis zum 3. November. „Dann will LinkedIn sein Vorhaben umsetzen. Ein später eingelegter Widerspruch ist zwar gültig, gilt aber nur für die Zukunft und kann das bereits erfolgte Training mit den eigenen Daten nicht wieder rückgängig machen“, warnt Gayk.
Zum Hintergrund: LinkedIn, ein berufliches Online-Netzwerk, hat seinen Nutzer*innen kürzlich mitgeteilt, dass ihre Daten ab dem 3. November 2025 für das Training von KI-Modellen verwendet werden sollen. Ähnlich war zuvor der Meta-Konzern vorgegangen, zu dem unter anderem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören. Wie im Fall von Meta können Nutzer*innen von LinkedIn dem jedoch aktiv widersprechen, indem sie dies in den Einstellungen hinterlegen. Das geht mit wenigen Klicks. Wer das nicht tut, gibt seine Profildaten wie Abschlüsse und Noten sowie Arbeitsverhältnisse oder sogar hinterlegte Lebensläufe, Fotos, Interessen oder Posts für das KI-Training frei. Möglicherweise können den Nutzer*innen auch Nachteile entstehen, wenn etwa Unternehmen auf LinkedIn bei der Suche nach Personal auf mögliche KI-generierte Auswertungen zurückgreifen.
„Wer in den Sozialen Medien unterwegs ist, sollte sich immer fragen, mit wem man was und wie viel teilen möchte. Bei der Nutzung von Daten für das KI-Training ist das besonders wichtig. Denn einmal freigegebene Informationen sind nicht mehr zurückzuholen und werden auch nachträglich kaum mehr aus den KI-Modellen zu entfernen sein“, so Gayk.
Sowohl bei LinkedIn als auch bei vielen anderen Apps sind die Einstellungen zum Datenschutz und der Privatsphäre oft versteckt oder verwirrend formuliert. Das bedeutet, dass sich die Nutzer*innen Zeit dafür nehmen müssen, um Zugriffsberechtigungen und Datenschutzeinstellungen anzupassen. Bei den Einstellungen von LinkedIn wird beispielsweise die Farbe genutzt, um Nutzende zu verwirren. So impliziert die grüne Farbe des angeschalteten Schiebereglers seine Richtigkeit. Wenn man jedoch nicht möchte, dass die eigenen Daten für die Datenforschung und für das Training der KI genutzt werden, dann muss man den Regler auf Schwarz stellen. Auch der Titel „Daten zur Verbesserung generativer KI“ impliziert positive Auswirkungen. Wenn man der Verwendung der Daten für das Trainieren der KI widersprechen möchte, muss der Schieberegler aber von „Ein“ auf „Aus“ verschoben werden.
Beim Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern findet sich eine genaue Anleitung, wie der Widerspruch durchzuführen ist. Siehe unter: https://www.datenschutz-mv.de/datenschutz/publikationen/KI_Trainieren
Die Pressemitteilung der LDI NRW zum Widerspruch bei Meta finden Sie unter: https://www.ldi.nrw.de/Meta_KI